Marcus Jeroch, in Hamburg geboren, erlebte seine Kindheit in Afrika. Kurz vor seiner Schulpflicht kehrten die Eltern nach Deutschland zurück, er also auch. Nach seinem Abitur entschied sich Marcus Jeroch für ein Jura-Studium, wandte der Rabulistik nach drei Semestern den Rücken zu und arbeitete als Körperkünstler.

Er studierte Jonglage und Akrobatik an der „Etage“ Berlin, zahlte sein Lehrgeld in der Straßenkunst und engagierte sich als Mitbegründer im „SCHEINBAR-VARIETÉ“ Berlin sowie im „ROCK-ZIRKUS GOSH“. Letzterer prägte die Arbeit und Lust Jerochs entscheidend, im kontinuierlichen Auftritt und mit einem ebenso professionellen wie wilden Team aß Jeroch das Brot des Künstlers: Applaus, Licht und trotzdem Gage.
1990 erhielt er beim „13. FESTIVAL MONDIAL DU CIRQUE DE DEMAIN“ seine erste große Auszeichnung im Metier Jonglage. Jeroch komplettierte seine Tätigkeit als Jongleur durch sprachartistische Arbeiten und erhielt 1991 in der Fernsehsendung „Hut Ab“ sowohl den Jury- als auch den Publikumspreis für seine Interpretation der Rede mit den wegfallenden Buchstaben von F. Kändler.

Jeroch arbeitete im Chamäleon-Varieté in Berlin als Conferencier, überraschte und erfreute mit seinen gewagten, irrwitzigen Ansagen und debütierte 1992 ebenda mit seiner ersten Solo-Show „WORTHE ATER“, ein abendfüllender Gang durch die Kaskaden der Wortwelten von E. Jandl, F. Kändler u.a.

In den Folgejahren wechselte Jeroch zwischen den Bühnen von Kleinkunst und Varieté. Als Grenzgänger zwischen Körper- und Sprachkunst arbeitete er in den Bereichen Moderation und Jonglage, wirkte in Funk und Fernsehen und tourneete durch den liebevoll irritierten deutschsprachigen Raum. Der antwortete unter anderem mit dem Wilhelmshavener Kleinkunstpreis „Knurrhahn“ (1994).
1996 entwarf Jeroch sein zweites Programm „WOWO“, erneut mit einer Menge Kändler-Texten, ein Bühnenspaß voll Jonglage und Wortwitz. In Folge erhielt er 1998 in Schwerte den „Publikumspreis der Kleinkunst“, wurde im Rahmen des „8. internationalen Köln Comedy Festivals“ mit dem „Deutschen Comedy Preis 1998“ und 2000 mit dem Sonderpreis des Deutschen Kabarettpreises im Nürnberger Burgtheater ausgezeichnet. Weitere Preise folgten, zuletzt 2009 die Tuttlinger Krähe.

Sein drittes Soloprogramm „WOKLO – TOILETTISTISCHE KUNST 2000“, uraufgeführt 1999 in Berlin, folgte dem bewährten Prinzip der Zusammenarbeit zwischen Kändler und Jeroch, erstmals fügte Marcus Jeroch auch musikalische Elemente in sein Programm.

Sein viertes Programm „BAUSTELLE WORT“ spielte Jeroch ab 2003 deutschlandweit sowie im deutschsprachigen Ausland. Sein Reichtum an erarbeiteten Texten und Jonglagen führte 2004 zu einer mehrmonatlichen Auftrittssequenz mit vier unterschiedlichen, neu gefügten Programmen in Berlin in der „Kulturbrauerei Prenzlauer Berg“.
Immer wieder komplettierte Marcus Jeroch seine Arbeit mit Auftritten in namhaften Varieté-Theatern (Apollo Düsseldorf, Hansa-Theater Hamburg, Friedrichsbau Stuttgart, GOP Hannover u.a.). Neben Auftragsarbeiten im Gala-Bereich übernahm er in regelmäßiger Freude die Conference im Tigerpalast Frankfurt und präsentierte mit einem eigen ausgesuchten Team sein Programm „FRACKMENTE“ 2010 im Krystallpalast Leipzig.

Das aktuelle Programm „WORTSETZUNG FOLGT“ vereint Bewährtes mit einer Menge neuer, absurder Ideen. Wieder erfreut der Sprachhasardeur Marcus Jeroch mit skurrilen Texten des Schriftstellers Friedhelm Kändler, bietet ein Programm, reich gefüllt mit Trugschluss, Sprachanmutung und ausschlagenden Purzelbäumen.

Jeroch entdeckt die Leidenschaft des Schlages. Gemeinsam mit Schröder, einem Abenteurer der Percussion, begeistert sich Jeroch für die Lust am Doppelklang. In ihrem Programm „SCHLAGWORTE“ entführen Jeroch und Schröder in die Welt des Klangs, ein neuer Reisebeginn, sicher ein Wagnis, doch genauso sicher ein höllischer, intelligenter und geräuschefreudiger Aufbruch – einmal mehr!

Und nicht genug der Abenteuer. Gemeinsam mit Schroeder inszeniert Marcus Jeroch einen weiteren Grenzgang, die Umsetzung des Buchtextes „ICH UND MEIN ANDERES“ von Friedhelm Kändler in einen Abend Theater. Gnadenlos und eigenwillig, ein Kampf mit den 24 Senkeln gut sitzender Schnürschuhe, auf dem Weg hin zu der Frage des Konjunktivs in der Identität. Erneut ist es nicht anzuraten das Gehirn an der Garderobe abzugeben. Tiefsinn und Humor gepaart mit Absurdität und Alltag, vorgetragen von Marcus Jeroch und Schroeder (Uraufführung Café Grenzbereiche 2011)